Wandern zur 1000jährigen Eibe in Schlottwitz
Am 9 Februar war es soweit. Wir, meine Tochter Anett und Enkel Michi, fuhren mit dem Pkw nach Schlottwitz, um einer 1000jährigen unsere Referenz zu erweisen. Obwohl gut vorbereitet, hatte ich Anfangs Probleme den Parkplatz zu finden: War er nun rechts oder links?
Ein älterer Herr der uns offensichtlich ratlos die Karte wenden sah, half uns. „Da müsst ihr nur noch ein Stück weiterfahren. Gleich hinter der Brücke ist links der Parkplatz für Wanderer“.
Ja, so einfach kann es sein. Wer von Dresden kommt muss nur über die kleine Brücke der Müglitz und links auf den Parkplatz gegenüber des Sportplatzes fahren. Von dort aus folgt man einfach den Wandermarkierungen.
Gleich am Ende des Parkplatzes unterhalb am Hang wird man begrüßt mit „Wandergebiet Lederberg“. Geodaten zum Auffinden des Parkplatzes: http://maps.apple.com/?q=50.884219,13.812833 (Höhe: 241.22 m ü. NN)
Am Hang geht es hurtig auf dem "Edelmannsteig" steil nach oben. Nicht lange, als ich nach links nach unten schaute und in der Tiefe die Müglitz sah, wurde es mir mulmig in der Magengegend. Nichts für welche, die nicht schwindelfrei sind und der Weg oder besser Pfad ist da ziemlich schmal und er geht immer weiter nach oben.
Vorbei geht es an einer wie in den Felsen gewachsenen Buche, die sich mit ihren überdimensionierten Wurzeln am Hang festkrallt. Ein Platz für Michi zum Klettern. Ich kletterte dann auch mal rauf, um zu wissen, wie sich das so anfühlt. Zumindest besser, als auf dem schmalen Weg.
Weiter oben gabelt sich der Weg und es geht immer weiter nach oben. Ich fragte mich, wie ich hier wieder runterkommen soll. Aber erst einmal ging es weiter und dann stand die Eibe vor uns.
Es ist schon ein faszinierender Anblick die vielen Wurzeln, die dem Baum den nötigen Halt geben.
Kaum zu glauben, das diese Eibe bereits seit 1000 Jahren hier steht. Hier die Geodaten: http://maps.apple.com/?q=50.887871,13.815022 (Höhe: 294.05 m ü. NN)
Wenn man genau hinsieht, kann man Michi in ihrem blauen Anorak erkennen. Da wollte ich auch hin. Es sieht leichter aus und ich musste meine Hände zur Hilfe nehmen, denn mir war immer noch etwas schwindlig.
Auch von „hinten“, wenn man so sagen mag, ist diese Eibe ein respektvolles Wesen, wenn die erzählen würde …
Als wir uns satt gesehen hatten, ging es weiter. Ich, das heist wir wollten noch bis zum Aussichtspunkt, wo man das Tal einsehen kann. Unten noch einmal ein Blick zurück zur 1000jährigen Eibe als Panoramafoto.
Es ist dann nicht mehr weit bis zum Aussichtspunkt, wo eine kleine Bank steht und zum Verweilen einläd. Sie wurde sofort von Anett und Michi beschlagnahmt. Mir ging es wieder viel besser – als hätte die Eibe mein Schwindelgefühl verjagt.
Hier der Blick vom Aussichtspunkt. Klar hätte ich noch die paar Meter bis zu den Steinen gehen können (im Bild unten in der Mitte), aber das war mir dann doch noch zu nah am Abgrund.
Hier ist der Aussichtspunkt in der Karte: http://maps.apple.com/?q=50.888112,13.814441 (Höhe: 294.40 m ü. NN) Wir haben also 53,18 m Höhe überwunden.
Nun war es Zeit den Lederberg zu verlassen. Ohne Probleme konnte ich den Rückweg bewältigen. Was so der Besuch der 1000jährigen Eibe ausmacht! Sie kennt die Nöte der Höhenangst. Wer weiß, wer da alles schon Hilfe gesucht und bekommen hat.