Zinnkraut, Ackerschachtelhalm - Equisetum arvense
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- Kategorie: Kräuter
- Veröffentlicht: Samstag, 22. April 2017 19:01
- Geschrieben von Gunter Hellmann
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Der Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense), auch Zinnkraut, Acker-Zinnkraut, Katzenwedel, Pferdeschwanz, Schaftheu, Pfannebutzer oder Scheuerkraut genannt, ist eine Pflanzenart aus der Klasse der Schachtelhalme (Equisetopsida). (Wikipedia)
Als ich am 15. April 2017 auf unserer Wiese gegenüber einen "Kräutergang" machte, ist mir dort beim zahlreich wachsende Ackerschachtelhalm aufgefallen, dass da sowohl die grünen sterilen Triebe die wir alle kennen neben den blassgelben, ins bräunliche gehenden Stengel mit einer Sporenähre an der Spitze zu sehen waren (Bild rechts).
Wolf-Dieter Storl:
Ehe der Ackerschachtelhalm seine grünen, verzweigten Sommertriebe hervorbringt, erscheinen im zeitigen Frühjahr die saftigen blass-rosa-bräunlichen Sporentriebe. Diese können in Suppen und Salaten, als Füllung für Teigtaschen, Eierkuchen oder Omelettes verwendet werden. In Russland sind sie so beliebt, dass man sie sogar für die Bevorratung einsalzt. Rührei mit klein gehacktem Ackerschachtelhalmkolben gehört bei mir unbedingt zum Frühling.
Was Wolf-Dieter Storl über den Ackerschachtelhalm erzählt:
Der Ackerschachtelhalm, ein lebendes Fossil aus dem Devon vor 400 Millionen Jahren, ist eines der stärksten Heilkräuter. Wenn man einen Aufguss aus ihm bereitet, spült er die Nieren. Wenn man dagegen eine Abkochung (Kraut im Wasser 20 Minuten Köcheln lassen) macht, dann löst sich die biologisch verwertbare Kieselsäure und diese, mehrmals am Tag getrunken, hilft wiederum beim Aufbau von Knochen, Haut, Haaren, Nägeln, Bindegewebe und Gelenkschmiere.
Es ist klinisch bewiesen, dass Ackerschachtelhalmsud Knochenbrüche schneller heilen lässt. Das habe ich selbst des Öfteren erfahren: Zum Beispiel, als mich mein Pferd abgeworfen und ich mir Elle und Speiche des linken Arms gebrochen hatte. Anstatt zum Arzt zu gehen, den Bruch eingipsen zu lassen und Schmerztabletten zu nehmen, packte ich den Arm in frisch geraspelte Beinwellwurzel und - damit er durch versehentliches Anstoßen nicht wieder brach - schiente ihn mir meine Frau mit gespaltenen Weidenstäben. Dazu trank ich dreimal am Tag den Sud aus gekochtem Schachtelhalm. Der Bruch heilte in knapp vier Wochen vollkommen aus.
Das zu weißer Asche verglühte Kraut kann auch messerspitzenweise eingenommen werden bei Magenverstimmungen und Magengeschwüren.
Aus: Wolf-Dieter Storl, Mein Gartenwissen, S. 24, Gräfe und Unzer Verlag München, 2017
Rührei mit Ackerschachtelhalmkölbchen
Sonntag 23. April 2017 noch vor dem Frühstück: Ich hatte Glück, dass neben den vielen grünen sterilen Trieben noch Sporentriebe zu finden waren. Das Bild oben ist von heute und die Sporentriebe haben eine Gesamtlänge von 10 bis 15 cm. Da habe ich schon viel längere und kräftigere gesehen. Doch eigentlich ist die Zeit der Sporentriebe vorbei, wenn die grünen Triebe dann auftauchen.
Etwa 15 Kölbchen nahm ich mit. Etwas Öl in eine kleine Pfanne. Eine kleine Zwiebel in Würfel geschnitten und angebraten. Die kleingeschnittenen Kölbchen und drei Eier dazugefügt, mit Salz und Pfeffer gewürzt und zu Rührei gebraten. Der Geschmack erinnerte etwas an Champignon-Pilze. Es hätten gut und gern ein paar Ackerschachtelhalmkölbchen mehr sein können. Doch mir und meiner Frau hat es gut geschmeckt.